Aus­tern, Muscheln und die bes­ten Wei­ne Kroa­ti­ens — Will­kom­men auf Pelješacvon am


Wah­re Fein­schme­cker kom­men auf der Halb­in­sel Pel­ješac voll auf ihre Kos­ten. Doch nicht nur Genie­ßer fin­den hier ihr Urlaubs­glück. Auch Bade­freun­de, Ruhe­su­chen­de und Lieb­ha­ber his­to­ri­scher Stät­ten füh­len sich auf der noch wenig tou­ris­tisch erschlos­se­nen Halb­in­sel wohl. Zahl­rei­che Buch­ten, Strän­de und eine 5,5 Kilo­me­ter lan­ge Mau­er mit Tür­men und Fes­tun­gen – auch bekannt als die „Chi­ne­si­sche Mau­er Euro­pas“ – machen Pel­ješac zu einem beson­de­ren Geheim­tipp Kroatiens.

Wir haben Pel­ješac genau­er unter die Lupe genom­men und Tipps und Tricks zusammengafsst!

Was kann man unternehmen?

Die „Chi­ne­si­sche Mau­er Euro­pas“ zwi­schen Ston und Mali Ston

Im Süden der Halb­in­sel lie­gen die klei­nen Orte Ston und Mali Ston, ver­bun­den durch eine 5,5 Kilo­me­ter lan­ge Fes­tungs­mau­er aus dem 14. Jahr­hun­dert. Die Mau­er mit ihren Wach­tür­men und Bas­tio­nen soll­te einst die kost­ba­ren Salz­fel­der schüt­zen und zählt heu­te zu den längs­ten erhal­te­nen Befes­ti­gungs­an­la­gen der Welt – nach der Gro­ßen Mau­er in Chi­na. Ursprüng­lich war die Mau­er sogar 7 Kilo­me­ter lang, doch ein star­kes Erd­be­ben im Jahr 1667 ließ Tei­le einstürzen.

Wer mag, kann von bei­den Orten aus die Mau­er erklim­men – der Aus­blick über die Salz­fel­der, das Meer und die Umge­bung ist atem­be­rau­bend. Der Ein­tritt beträgt ca. 10 Euro. Son­nen­creme, Was­ser und eine Kopf­be­de­ckung soll­te man unbe­dingt dabeihaben.

Aus­tern und Muscheln in Mali Ston

Ein­hei­mi­sche schwö­ren dar­auf: die bes­ten Aus­tern und Muscheln der Welt kom­men aus der Bucht von Mali Ston. Das Geheim­nis liegt in der ein­zig­ar­ti­gen Kom­bi­na­ti­on aus Meer­was­ser, Süß­was­ser­quel­len, opti­ma­ler Tem­pe­ra­tur und star­kem Was­ser­aus­tausch. Dadurch ent­steht ein hoher Mine­ral­ge­halt, der den Muscheln ihren beson­de­ren Geschmack ver­leiht. Im Restau­rant Bota Šare in Mali Ston kön­nen Sie die­se Deli­ka­tes­sen nicht nur roh, gegrillt oder gebra­ten pro­bie­ren – es wer­den auch Füh­run­gen zu den Aus­tern­far­men angeboten.

Etwas preis­wer­ter ist die Ver­kos­tung an der Oys­ter Bar direkt am Orts­ein­gang. Wer Glück hat, kann bei Škol­j­karst­vo Anto­nio direkt am Stra­ßen­rand fri­sche Muscheln bekom­men. Auch im Fisch­ge­schäft Malo More in Ston gibt es fri­sche Aus­tern. Ich selbst pro­bier­te mei­ne ers­ten kroa­ti­schen Aus­tern im Restau­rant Bakus in Ston – eine Emp­feh­lung eines Ein­hei­mi­schen. Und ja, er hat­te recht: Pel­ješac-Aus­tern ste­hen den berühm­ten aus Zee­land in nichts nach.

Salz­fel­der bei Ston

Der Salz­ab­bau war einst die wich­tigs­te Ein­nah­me­quel­le von Ston. Das „wei­ße Gold“ mach­te die Stadt reich – und genau des­halb wur­de die impo­san­te Schutz­mau­er zwi­schen Mali Ston und Ston errich­tet. Die Sali­nen, in denen seit dem 14. Jahr­hun­dert auf tra­di­tio­nel­le Wei­se Salz gewon­nen wird, kön­nen heu­te noch besich­tigt wer­den. Die Gewin­nung erfolgt wie damals durch natür­li­che Ver­duns­tung von Meer­was­ser, unter­stützt von der inten­si­ven Son­nen­ein­strah­lung. Am Ein­gang der Salz­fel­der kann man Meer­salz in klei­nen Säck­chen als Sou­ve­nir kaufen.

Ore­bić

Heu­te ist Ore­bić ein belieb­tes Urlaubs­ziel – frü­her war es vor allem die Hei­mat wohl­ha­ben­der Kapi­tä­ne und Schiffs­eig­ner. Die Stadt wur­de nach der bekann­ten Kapi­täns­fa­mi­lie Ore­bić benannt, die sich offen­bar bedeu­tend genug fühl­te, um dem Ort ihren Namen zu geben. Berühmt ist Ore­bić unter ande­rem für den fein­san­di­gen Strand Trs­te­ni­ca, einer der weni­gen Sand­strän­de in Kroa­ti­en und laut vie­len Rei­se­füh­rern einer der schöns­ten. Das Meer ist flach und ruhig, die Pro­me­na­de führt in weni­gen Geh­mi­nu­ten vom Zen­trum bis zum Strand, wo Lie­gen, Bars und Schat­ten­plät­ze auf die Besu­cher warten.

Am Fuße des 961 Meter hohen Sve­ti Ili­ja gele­gen, ist Ore­bić auch ein Para­dies für Wan­de­rer. Meh­re­re Wan­der­we­ge füh­ren durch Kräu­ter­wie­sen und vor­bei an Schaf­her­den – von leicht bis anspruchs­voll ist alles dabei.
Nicht ver­pas­sen: das Fran­zis­ka­ner­klos­ter mit der goti­schen Kir­che auf einer Anhö­he über dem Ort – von hier genießt man einen herr­li­chen Blick über die Küste.

Für ein lecke­res Früh­stück oder ein gutes Eis lohnt sich ein Stopp bei Croc­can­ti­no an der Ufer­pro­me­na­de. Dort gibt es auch tra­di­tio­nel­le Man­del­kek­se – ein Andenken aus der Zeit der See­fah­rer. Wer geho­ben essen möch­te, wird bei Kor­ta Kata­ri­na fün­dig: hier wer­den regio­na­le Spe­zia­li­tä­ten modern inter­pre­tiert. Nicht güns­tig, aber ein Erlebnis.

Ich selbst habe eine exzel­len­te gegrill­te Dora­de im Restau­rant Sta­ri Kape­tan (Alter Kapi­tän) direkt am Was­ser genos­sen – mit mari­ti­mem Ambi­en­te und herr­li­cher Aussicht.

Cam­ping-Tipp

Wer die Halb­in­sel Pel­ješac natur­nah erle­ben möch­te, ist im Cam­ping Nevio bes­tens auf­ge­ho­ben. Der Cam­ping­platz liegt idyl­lisch am Hang bei Ore­bić und bie­tet nicht nur Stell­plät­ze mit Meer­blick, son­dern auch kom­for­ta­ble Mobil­hei­me – ide­al für alle, die Cam­ping mit einem Hauch von Kom­fort ver­bin­den möch­ten. Der pri­va­te Strand, der gepfleg­te Pool­be­reich und das Restau­rant mit regio­na­ler Küche machen Camp Nevio zu einem per­fek­ten Aus­gangs­punkt für Aus­flü­ge in die Umge­bung. Ob Son­nen­ba­den, Wan­dern oder Wein­ver­kos­ten – hier schläft man mit­ten im Urlaubsglück.


Wein­ver­kos­tung

Wuss­ten Sie, dass in Kroa­ti­en aus­ge­zeich­ne­te Wei­ne wach­sen? Die Wei­ne sind außer­halb des Lan­des wenig bekannt, da vie­le Wein­gü­ter klein und regio­nal blei­ben. Umso bes­ser für Urlau­ber: Wein­ver­kos­tun­gen gehö­ren hier ein­fach dazu. Die Halb­in­sel Pel­ješac ist das bekann­tes­te Wein­an­bau­ge­biet Kroa­ti­ens. Der wohl bes­te Wein stammt vom Hang Dingač, denn die dort ange­bau­te Reb­sor­te Pla­vac Mali wird drei­fach von der Son­ne ver­wöhnt – direkt von oben, über die Refle­xi­on des Mee­res und über die hel­len, mine­ral­hal­ti­gen Böden.

Über­all auf der Halb­in­sel sieht man Wein­re­ben. In vie­len klei­nen Orten kann man in Fami­li­en­be­trie­ben oder grö­ße­ren Wein­gü­tern Wein ver­kos­ten. Eine bekann­te Adres­se ist das Wein­gut Miloš, des­sen Wei­ne bereits inter­na­tio­na­le Aus­zeich­nun­gen erhal­ten haben. Ich selbst war im Wein­gut Saint Hills, das auch ein Restau­rant betreibt. Obwohl ich die Gerich­te aus­ließ, ließ ich mir den Rund­gang durch den Wein­kel­ler und die Ver­kos­tung nicht ent­ge­hen – und ja, ich habe mir eine gute Fla­sche für zu Hau­se mitgenommen.

Viganj

Ein klei­nes Küs­ten­dorf mit ent­spann­ter Atmo­sphä­re: Viganj liegt am Hang eines Hügels an der schmals­ten Stel­le des Pel­ješac-Kanals. Auf­grund sei­ner Lage weht hier regel­mä­ßig der star­ke Mis­tral-Wind, was den Ort zu einem Hot­spot für Kitesur­fer macht. Heu­te ist es zwar ruhig auf dem Was­ser, doch ein muti­ger Sur­fer erzählt mir, dass der Wind heu­te schwä­cher und aus einer unge­wohn­ten Rich­tung kommt – Aus­nah­men bestä­ti­gen die Regel.

Meh­re­re Surf­schu­len bie­ten vor Ort Aus­rüs­tung und Kur­se an. Doch auch wer nicht surft, fühlt sich in Viganj wohl: klei­ne Strän­de, chil­li­ge Bars und ent­spann­te Stim­mung machen das Dorf auch für Fami­li­en und Ruhe­su­chen­de attrak­tiv. Für Früh­stück oder Eis geht man am bes­ten zu Croc­can­ti­no, das wie in Ore­bić eben­falls eine Filia­le hat. Ein leich­tes Mit­tag­essen direkt am Was­ser gibt’s bei Crin­gi­to – sehr zu empfehlen.

Was man sonst noch unter­neh­men kann

  • Trpanj
    Ein char­man­tes Fischer­dorf an der Nord­küs­te der Halb­in­sel. Von hier fährt die Fäh­re aufs Fest­land. Neben einer Pro­me­na­de mit Restau­rants gibt es schö­ne Strän­de wie den Strand Div­na in der Nähe.
  • Trs­te­nik
    An der Süd­küs­te gele­gen, ist Trs­te­nik bekannt für sei­nen klei­nen Hafen und den gleich­na­mi­gen Sand­strand, der durch sei­ne geschütz­te Bucht ruhi­ges, war­mes Was­ser bie­tet – ide­al für Fami­li­en mit Kindern.
  • Strand Pra­prat­no
    Ein wei­te­rer schö­ner Sand­strand, an dem das Meer flach abfällt – per­fekt zum Baden. Alte Oli­ven- und Pini­en­bäu­me spen­den hier wohl­tu­en­den Schatten.
  • Tages­aus­flug nach Korčula
    Auf­grund ihrer Alt­stadt mit Stadt­mau­er und engen Gas­sen wird Korču­la ger­ne als „klei­nes Dubrov­nik“ bezeich­net. Die Fäh­re ab Ore­bić bringt Sie in nur 20 Minu­ten hinüber.
  • Ant­un­o­vić
    Wer tra­di­tio­nel­le Küche liebt, soll­te das Bau­ern­haus mit Restau­rant in Kuna besu­chen. Geges­sen wird im Inne­ren eines 300 Jah­re alten Hau­ses mit luft­ge­trock­ne­tem Schin­ken an der Decke. Eine Reser­vie­rung ist emp­feh­lens­wert – die Spe­zia­li­tä­ten erfor­dern Zeit.
    Ich kam spon­tan vor­bei und bekam statt­des­sen eine Aus­wahl an haus­ge­mach­tem Pro­sci­ut­to und Wurst – und das war alles ande­re als eine Ent­täu­schung. Ein Stamm­gast erzählt mir spä­ter, er kom­me jedes Jahr nur hier­her, um Vor­rä­te für zu Hau­se zu kaufen.

Die High­lights von Pel­ješac auf einen Blick

  • Ston & Mali Ston: Fes­tungs­mau­er, Aus­tern & Salzfelder
  • Wein­ver­kos­tun­gen in Dingač und Umgebung
  • Bade­or­te wie Ore­bić & Viganj sowie Strän­de wie Div­na, Trs­te­nik, Trs­te­ni­ca & Prapratno
  • Boots­aus­flug nach Korčula
  • Kuli­na­ri­sche Erleb­nis­se in tra­di­tio­nel­len Konobas

Wich­tig zu wissen: 

Pel­ješac ist eine der süd­lichs­ten Halb­in­seln Kroa­ti­ens und auf dem Land­weg über die Küs­ten­stra­ße Rich­tung Dubrov­nik erreich­bar – eine Fähr­fahrt ist nicht nötig. Wer von Split kommt, nimmt die Fäh­re aufs Festland.

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