Mon­te­ne­gro Rei­se-Tipp — Die Bucht von Kotorvon am

Hafen von Kotor.

Am engsten Spitz der Bucht liegt die Stadt Kotor.


Mon­te­ne­gro liegt voll im Trend. Der knapp 14 Qua­drat­ki­lo­me­ter gro­ße Bal­kan­staat, der direkt an den Süden Kroa­ti­ens anschließt, hat viel zu bie­ten. Sehens­wer­te Küs­ten­städt­chen, Strand und Natur und natür­lich den Mon­te­ne­gro Rei­se-Tipp — Die Bucht von Kotor. Die Anrei­se über Kroa­ti­en zieht sich die letz­ten Kilo­me­ter, da ab Plo­ce nur noch eine Bun­des­stra­ße die Küs­te ent­lang führt. Auch an der Gren­ze zu Mon­te­ne­gro soll­te man etwas Zeit ein­pla­nen und auf jeden Fall die grü­ne Ver­si­che­rungs­kar­te parat haben. Übri­gens ist es in Mon­te­ne­gro Pflicht, ein Abschlepp­seil dabei zu haben. Dafür braucht man sich über die Wäh­rung kei­ne Gedan­ken zu machen. Das Zah­lungs­mit­tel ist prak­ti­scher­wei­se der Euro.

Wer die ers­ten Kilo­me­ter auf der stark befah­re­nen Küs­ten­stra­ße hin­ter sich hat, der spielt sicher mit dem Gedan­ken, nicht jede der vie­len Sehens­wür­dig­kei­ten hier mit dem eige­nen Fahr­zeug anzu­steu­ern. Außer, man hat einen Rol­ler oder ein Motor­rad dabei. Denn auch das Par­ken ist recht tückisch und kann zudem aus­ge­spro­chen teu­er wer­den. Für die Bucht von Kotor gibt es eine ange­neh­me und ein­fach Lösung.

Cam­ping Zlo­ko­vic in Bije­la — Klein, per­sön­lich und der per­fek­te Ausgangspunkt

Rund 12 Kilo­me­ter hin­ter Her­ceg Novi, das man bald nach der Gren­ze erreicht, liegt der Cam­ping Zlo­ko­vic fast schon an der Meer­enge zur Bucht von Kotor. Die 50 Stell­plät­ze sind von viel Grün umge­ben und in weni­gen Schrit­ten hat man die klei­ne Ufer­stra­ße über­quert und das Meer erreicht. Die Ein­fahrt von der Haupt­stra­ße ist etwas krass, von Süden kom­mend tut man sich leich­ter. Ist das Rei­se­ge­fährt gut geparkt, kann man sich in Ruhe dar­an machen, die Buch von Kotor zu erkunden.

Von Bije­la aus fah­ren näm­lich meh­re­re Bus­li­ni­en bis nach Kotor. Das dau­ert gera­de mal 50 Minu­ten, kos­tet 2 Euro und ist auf jeden Fall die bes­te Wahl, um sich den dich­ten Ver­kehr und die Park­platz­ge­büh­ren zu spa­ren. In den Haupt-Rei­se­mo­na­ten ver­keh­ren die Bus­se min­des­tens stünd­lich, zu eini­gen Tages­zei­ten sogar 30 minütlich.

Mon­te­ne­gro Rei­se-Tipp — Die Bucht von Kotor ist UNESCO Welt­kul­tur- und Naturerbe

Die unge­fähr 8‑förmige Bucht von Kotor liegt geschützt hin­ter einer Meer­enge. Umge­ben wird die Bucht von einem hohen Karst­ge­bir­ge, zu dem auch der herr­li­che 64 Qua­drat­ki­lo­me­ter gro­ße Lov­cen Natio­nal­park gehört. Der natür­lich Schutz vor Wind — auch hier fegt die Bora sonst ordent­lich über das Meer — und Fein­den hat die Bucht von Kotor schon in der Anti­ke zu einem bedeu­ten­den Kul­tur- und Han­dels­zen­trum gemacht.

In der Mit­te der Bucht und gegen­über von Per­ast lie­gen zwei klei­ne, pit­to­res­ke Inseln. Die eine ist natür­lich ent­stan­den und beher­berg­te ein Bene­dik­ti­ner Klos­ter. Die ande­re ist künst­lich durch Fel­sen und gesun­ke­ne Schif­fe ent­stan­den und wur­de nach der 1452 errich­te­ten Kir­che Gos­pa od Škrp­je­la benannt. Übri­gens wird die Tra­di­ti­on der “Insel-Erschaf­fung” bis heu­te fort­ge­setzt und ein Mal im Jahr wer­fen die Ein­hei­mi­schen Fel­sen in die Bucht, um das Insel­ter­ri­to­ri­um wei­ter zu ver­grö­ßern. Auch das klei­ne Ört­chen Per­ast ist einen Besuch wert. Man kann am Ufer ent­lang fla­nie­ren, die alten, schön restau­rier­ten Häu­ser bewun­dern, einen Kaf­fe auf einer der Ter­ras­sen trin­ken oder einen klei­nen Boots­aus­flug zu den Inseln machen. Da der Bus in Per­ast hält, könn­te man danach sei­ne Rei­se Rich­tung Kotor fortsetzen.

Kotor — tou­ris­ti­sches Zen­trum der Bucht

Hat man Kotor, das am süd­öst­lichs­ten Zip­fel der Bucht liegt, erreicht, emp­fängt einen ein ziem­li­cher Tou­ris­ten­strom. Denn auch Kreuz­fahrt­schif­fe dür­fen erstaun­li­cher­wei­se in die UNESCO Welt­erbe Stät­te ein­fah­ren und “par­ken” direkt vor den Toren der Alt­stadt. Hier drän­gelt sich dann alles durch das Haupt­tor in die alten, engen Gas­sen des mit­tel­al­ter­li­chen Kotor. Je wei­ter man sich vom Haupt­platz ent­fernt, des­to lich­ter wird es. Um die hüb­schen Stein­häu­ser, klei­nen Bars, Kir­chen und vie­len Kul­tur­denk­mä­ler in Ruhe zu erkun­den, muss man locker einen hal­ben Tag einplanen.

Wer sei­ne Kon­di­ti­on auf den Prüf­stand stel­len will, der steigt die 1350 Stu­fen zur Fes­tung San Gio­van­ni über Kotor hin­auf. Rund 300 Meter über der Bucht hat man hier eine herr­li­che Aus­sicht. Und kann sich auf der weit­läu­fi­gen Fes­tungs­an­la­ge ein Bild davon machen, wie die Stadt mit ihrem Hafen frü­her ver­tei­digt wur­de. Wie­der auf Mee­res­hö­he lan­det man am süd­lichs­ten Tor zur Alt­stadt der Bas­ti­on Gur­dic. Die ist mit ihrem tür­kis­far­be­nen Was­ser ein ech­ter Hingucker.

Wenn man sich Per­ast und Kotor auf zwei Tage ver­teilt, und so in Kotor etwas mehr Zeit zur Ver­fü­gung hat, kann man sich auch ein Fahr­raad aus­lei­hen. Denn die Süd-west­li­che Ufer­stra­ße der Bucht schlän­gelt sich durch klei­ne Ort­schaf­ten bis nach Kamena­ri. Weil die Stra­ße so schmal ist, herrscht hier deut­lich weni­ger Ver­kehr. Und in den pit­to­res­ken Ört­chen laden Cafés zu einer kur­zen Pau­se mit wun­der­schö­nem Blick in die Bucht ein. Übri­gens ver­kehrt zwi­schen Kamena­ri und Lepe­ta­ne eine Fäh­re. Die­se lohnt sich, um den Ver­kehr um die Bucht her­um zu ver­mei­den, wenn man wei­ter in den Süden fah­ren will.

Pro­me­nie­ren in Her­ceg Novi

Das Städt­chen Her­ceg Novi darf man sich auf kei­nen Fall ent­ge­hen las­sen. Die Ganz­jah­res-Kur­stadt ist vor allem für ihre Hafen Pro­me­na­de Pet Dani­ca bekannt. An die­ser rund 3 Kilo­me­ter lan­gen Fla­nier­mei­le reiht sich ein Restau­rant und Cafe an das ande­re. Am Ende der Pro­me­na­de stößt man auf die Fes­tung For­te Mare, die man auch besich­ti­gen kann (lohnt sich eigent­lich nur wegen der Aus­sicht). Ober­halb der Fes­tung wan­dert man an den alten Stadt­mau­ern ent­lang in die Alt­stadt. Auf dem zen­tra­len Platz steht die Kir­che zum Erz­engel Micha­el. Umge­ben von Cafés ein schö­nes Plätz­chen zum Ras­ten. Durch den hüb­schen Uhr­turm ver­lässt man die Alt­stadt wie­der und lan­det im moder­ne­ren Teil vom leb­haf­ten Her­ceg Novi. Übri­gens kann man dem Küs­ten­weg noch wei­te­re 9 Kilo­me­ter ent­lang fol­gen — ein schö­ner Tipp für eine Wanderung.

Wer also Mon­te­ne­gro auf sei­nem Rei­se-Wunsch­zet­tel ste­hen hat, der kann auf der ers­ten Etap­pe von Bije­la aus die Bucht von Kotor, Per­ast und Her­ceg Novi erkun­den. Bei der Wei­ter­rei­se nach Süden lohnt sich ein Abste­cher nach Bud­va und Bar. Für Ent­span­nung und Natur pur sorgt dann der Süden Mon­te­ne­gros rund um Ulcinj.

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